em. Prof. Dr. Claudia Gather

Prof. Dr. Claudia Gather

Prof. Dr. Claudia Gather

T +49 30 30877-1005

Campus Schöneberg, Haus E, Raum Raum E 3.35
Babelsberger Straße 14-16, 10715 Berlin

Werdegang

Wissenschaftlicher und beruflicher Werdegang

Claudia Gather studierte Soziologie an der Universität Trier und der FU Berlin. Anschließend hat sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der TU Berlin und an der FU Berlin gearbeitet. Als Gast- und Vertretungsprofessorin für Soziologie und Geschlechterforschung hat sie an der University of Florida (USA) und der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt/Main gelehrt. An der Fachhochschule Hildesheim/Holzminden/Göttingen war sie danach als Professorin für Soziologie und als Standortdekanin tätig. Um die Situation für Existenzgründerinnen modellhaft zu verbessern, hat sie gemeinsam mit Kolleginnen die Genossenschaft WeiberWirtschaft entwickelt und gegründet. Sie ist Redakteurin der interdisziplinären Zeitschrift Feministische Studien. Seit dem Sommersemester 2020 ist Claudia Gather im Ruhestand.

Expertin für

  • Frauen als Existenzgründerinnen
  • informelle Arbeitsverhältnisse im Privathaushalt
  • Geschichte und Soziologie der geschlechtsspezifischen Arbeitsteilung
  • Lohndumping und Erwerbsarbeit im Niedriglohnsektor

Forschungsprojekte

Forschungsprojekte und -gebiete

  • Existenzgründungen
  • Soziologie Geschlechterverhältnisse, der Arbeitsteilung und des Lebenslaufs
  • Soziologie des Alters
  • Haushaltsarbeit als Erwerbsarbeitsplatz
  • Frauenarbeitsplätze im Niedriglohnsektor
  • Schattenarbeitsmarkt privater Haushalt

Forschungsprojekt-Abstracts

  • Projekt: "Arbeitsbedingungen in der Gebäudereinigung in öffentlichen Gebäuden. Vergaberichtlinien als wirksames Instrument zur Sicherung arbeits- und tarifrechtlicher Standards?"
    In dieser von der Hans-Böckler-Stiftung geförderten empirischen Untersuchung wurde analysiert, inwieweit sich die Arbeitsbedingungen im Gebäudereinigerhandwerk im Zuge der Privatisierung der kommunalen Gebäudereinigung verschlechtern. Vergaberichtlinien sollen bei der Fremdvergabe sicherstellen, dass Beschäftigungsstandards eingehalten werden. Ist dies der Fall? Und mit welchen Maßnahmen kann die Einhaltung von Vergaberichtlinien verbessert werden sowie die Wettbewerbsfähigkeit der kommunalen Eigenreinigung erhöht werden?
  • Projekt: "Selbstständige Frauen in Berlin - Erste Ergebnisse aus verschiedenen Datenquellen im Vergleich."
    In dieser von September 2007 bis Januar 2008 durchgeführten Untersuchung (gefördert von der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen und vom Europäischen Sozialfond) steht die Frage im Vordergrund, wie viele selbstständige Frauen bzw. wie viele Unternehmen von Frauen es in Berlin gibt. Es geht auch darum, Näheres über die Gruppe der selbstständigen Berlinerinnen zu erfahren und die Unternehmen von Frauen genauer zu beschreiben, um einerseits Unterschiede und Gemeinsamkeiten zu selbstständigen Männern festzustellen sowie andererseits Berliner Besonderheiten im Verhältnis zur bundesdeutschen Situation insgesamt zu identifizieren. Zu diesem Zweck wurden alle für Berlin vorliegenden Datenquellen wie der Mikrozensus, die Einkommenssteuerstatistik, die Handwerkskammerstatistik, die Creditreform-Daten und Eintragungen des Berliner Handelsregisters sekundäranalytisch ausgewertet.
  • Projekt: „Gründungsmotivation und -erfolg hoch qualifizierter Frauen“
    Der Forschungsschwerpunkt in diesem empirischen Forschungsprojekt lag auf im volkswirtschaftlichen Sinne erfolgreichen Gründerinnen. Ressourcentheoretische Ansätze legen nahe, dass diese Gründungen häufiger aus der abhängigen Beschäftigung heraus erfolgen und die Gründerinnen einschlägige Branchen- und Führungserfahrung mitbringen, daher erfolgreicher sind als Gründungen aus der Arbeitslosigkeit. Die volkswirtschaftliche Bedeutung ergibt sich aus schnellerer Expansion, Schaffung von Arbeitsplätzen und höherer Überlebenswahrscheinlichkeit.. Ziel des Projektes war es, Faktoren zu analysieren, die Frauen in abhängiger Erwerbstätigkeit zur Gründung bewegen und Maßnahmen zu entwickeln, mittels derer die Gründungsneigung hoch qualifizierter, abhängig beschäftigter Frauen erhöht und unterstützt werden kann. Das Projekt, das in Kooperation mit der Weiberwirtschaft durchgeführt wurde, wurde vom Europäischen Sozialfond (ESF) finanziert und lief von September 2007 bis Dezember 2009.
  • Projekt: „’Bloß keine Schulden? …’ Geschlechterdifferenzen in der Gründungsfinanzierung“
    Im Hinblick auf die Steigerung des wirtschaftlichen Potentials von Frauen in der Selbstständigkeit wird untersucht, ob die bestehenden Kreditangebote und Instrumente der Gründungsförderung eine bedarfs- wie geschlechtergerechte Finanzierung von Existenzgründungen ermöglichen. Die Forschungslage verzeichnet im Bereich der wirtschaftlichen Selbstständigkeit deutliche Unterschiede zwischen den Geschlech­tern: Frauen machen sich seltener selbstständig als Männer, sie starten ihre Unternehmen durchschnittlich kleiner, ihre Betriebe weisen geringere Umsätze und ein geringeres Wachstum auf; selbstständige Frauen erzielen ein geringeres Ein­kommen als selbstständige Männer. Wesentlich für die Erfolgschancen eines jungen Unterneh­mens ist die Startphase, insbesondere die Ausstattung mit Startkapital. Weil das Finanzierungshandeln von Gründer/innen bislang wenig erforscht wurde, stellt das Forschungsprojekt die Kapitalausstattung bei der Gründung in den Mittelpunkt der Untersuchung. Das Projekt wird vom Institut für angewandte Forschung (IFAF) gefördert und läuft von September 2010 bis Dezember 2011. Kooperationspartner ist Prof. Dr. Heinrich Brockmann von der Beuth Hoschule für Technik Berlin.
  • Projekt: "Der Erfolg selbstständiger Frauen - Gründungsverläufe zwischen Familie und Ökonomie"
    Seit den 1980er Jahren verzeichnet der Anteil von Frauen an Gründungen einen deutlichen Zuwachs. Gemessen an objektiven Erfolgsmaßstäben wie Umsatz, Wachstum, Anzahl der Beschäftigten, sind Gründungen von Männern aber erfolgreicher als Frauengründungen. Das Projekt arbeitet mit einem erweiterten Erfolgsbegriff und untersucht Gründungen in der Lebenslaufperspektive. Es setzt Erfolg und Erfolgswahrnehmung ins Verhältnis zum vorherigen Erwerbsverlauf, zur Branchensituation sowie zur familiären Eingebundenheit. Untersucht werden die Ressourcen und Restriktionen von Gründungen durch Frauchen und von Männern als Vergleichsgruppe. Vor dem Hintergrund marktbezogener Bedingungen, familiärerer Strukturen und staatlicher Rahmenvorgaben wirll das Forschungsprojekt Typologien von Gründungsverläufen identifizieren. Es will einen Blick auf Erwerbsentwürfe richten, die nicht dem klassischen Modell der (männlichen) Selbständigkeit entsprechen, aber gleichwohl Chancen eröffnen, Gründungen zum objektiven Erfolg zu führen.
    Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert und läuft von September 2011 bis März 2014. Das Projekt hat einen eigenen Webauftritt unter www.selbststaendige-frauen.de.

Lehre

Schwerpunkte in der Lehre

  • Arbeits- und Industriesoziologie
  • Sozialstruktur
  • Existenzgründungen
  • Geschlechterverhältnisse

Veröffentlichungen

Ausgewählte, aktuelle Publikationen
 

  • Gather, Claudia und Regine Vogl (2023): Beauvoir’s Myth as a Concept of Analyzing Gendered Asymmetries. In: Analyse & Kritik (Focus: The Continuing Relevance of Beauvoir), Vol. 45, Issue 2, pg. 243-267.
     
  • Schürmann, Lena, Ingrid Biermann und Claudia Gather (2023): Die Unsichtbarmachung des Ökonomischen. Eine Untersuchung des gender management von Inhaberinnen privater ambulanter Pflegedienste. In Soziale Welt, 74. Jg., Heft 4, S 481-509. 
     
  • Wesenberg, Sandra, Sigrid Betzelt, Conny M. Bredereck, Marilena de Andrade, Annett Eckloff, Claudia Gather, Joana Lanwehr, Svenja Martikke und Silke Birgitta Gahleitner (2022): Tiergestützte Interventionen in Therapeutischen Jugendwohngruppen. Ergebnisse eines interdisziplinären Praxisforschungsprojekts in der stationären Jugendhilfe. Höchberg: ZKS Verlag
     
  • Wesenberg, Sandra; Eckloff, Annett; de Andrade, Marilena; Lanwehr, Joana; Bredereck, Conny; Betzelt, Sigrid; Gather, Claudia; Gahleitner, Silke (2021): "... dass es jetzt ausnahmsweise mal eine Gruppe war, die wirklich auch bei Sachen geholfen hat" - Ziele, Aufbau und Wirkungen einer hundegestützten Intervention für psychisch hoch belastete junge Menschen in therapeutischen Jugendwohngruppen. Verhaltenstherapie & psychosoziale Praxis, 53(1), S. 81-98
     
  • Gather, Claudia (2021): Warum gründen Frauen seltener Unternehmen? Beitrag im Wirtschaftsdienst: https://www.wirtschaftsdienst.eu/inhalt/jahr/2021/heft/11/beitrag/unternehmen-warum-gruenden-frauen-seltener.html
     
  • Gather, Claudia (2020): Der Markt wird’s nicht richten. Löhne in der Care Ökonomie. https://blog.soziologie.de/2020/12/der-markt-wirds-nicht-richten-loehne-in-der-care-oekonomie/ Im Dezember 2020 auf SozBlog erschienen.

 

  • Juliane Brumberg, bzw-weiterdenken (2019):  Bericht über Claudia Gather und die WeiberWirtschaft
  • Gather, Claudia (2019): Zur Beharrlichkeit männlicher Geschlechternormen oder durch welche Hintertüre kommt Ungleichheit in die heterosexuelle Paarbeziehung? In: Julia Böcker u.a. (Hg.): Die Liebe der Soziologie. Berlin, S. 25-37 
  • Kenel, Philipp/Gather, Claudia/Lottmann, Ralf (2018): „Das war noch nie Thema hier, noch nie!“ Sexuelle Vielfalt in der Altenpflege – Perspektiven für ein Diversity Management. In: Pflege & Gesellschaft, 23 (3), S. 211-227
  • Gather, Claudia/ Schürmann, Lena/ Trenkmann, Jeannette (2017): (Solo)-Selbständigkeit als gleichstellungspolitische Herausforderung. Expertise für den 2. Gleichstellungsbericht der Bundesregierung, Manuskript Berlin, online abrufbar unter 
  • Schürmann, Lena/ Gather, Claudia (2017): Pflegearbeit im Wandel - Zur Diversität von (selbständigen) Erwerbsformen in der Pflege, In: Bührmann, Andrea Dorothea/ Fachinger/ Welskop-Deffaa, Eva (Hg.): Vervielfältigung der Erwerbsverläufe – Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik unter Vorzeichen der Erwerbshybridisierung, erscheint im Juni 2017 bei Springer.
  • Gather, Claudia (2017): Women the Second Sex: The Myth according to Simone de Beauvoir. A Feminist approach to Empirical Sociology in Germany. In: Duranti, Andrea/ Tuveri, Matteo (Ed.): Proceedings of the 18th Conference of the Simone de Beauvoir Society. Yesterday, Today and Tomorrow, Newcastle: Cambridge Scholars Publishing, pgs. 236-254.
  • Biermann, Ingrid/ Gather, Claudia (2016): Mutterschutz in der Selbständigkeit. Strukturelle Merkmale des nicht abhängigen Erwerbs und erste Vorschläge für bessere Schutzrechte. In: Rust, Ursula/ Lange, Joachim (Hg.): Mutterschutz für Selbständige? Umsetzungsbedarfe und -perspektiven der EU-Richtlinie 2010/41/EU in Deutschland, Loccumer Protokoll 80/14, Rehburg-Loccum 2016, S.69-93.
  • Gather, Claudia/ Schürmann, Lena/ Zipprian, Heinz (2016): Self-employment of men supported by female breadwinners. In: International Journal of Gender and Entrepreneurship. Vol 8, No 4, p. 353-372.
  • Gather, Claudia/ Holst, Elke (2015): Gender Income Gap bei Führungskräften und Selbständigen. In: spw, Heft 209, 4/2015, S. 37-44.
  • Gather, Claudia/ Biermann, Ingrid/ Schürmann, Lena/ Ulbricht, Susan/ Zipprian, Heinz (2014, Hg.): Die Vielfalt der Selbständigkeit – Sozialwissenschaftliche Beiträge zu einer Erwerbsform im Wandel. Berlin: edition sigma.
  • Gather, Claudia (2014): „Es ist nicht zu schaffen, wir machen es trotzdem!“ Bemerkungen zum Kauf und zur Finanzierung der Gewerbeimmobilie. In: Neusüß, Claudia/ von der Bey, Katja (Hg.): Unsere Luftschlösser haben U-Bahn-Anschluss. Berlin: WeiberWirschaft, S. 41-47. 
  • Gather, Claudia/ Schmidt, Tanja/ Tchouvakhina, Margarita/ Ulbricht, Susan (2014): „Bloß keine Schulden!“ – Geschlechterdifferenzen in der Gründungsfinanzierung. In: Gather, Claudia/ Biermann, Ingrid/ Schürmann, Lena/ Ulbricht, Susan/ Zipprian, Heinz (Hg.): Die Vielfalt der Selbständigkeit – Sozialwissenschaftliche Beiträge zu einer Erwerbsform im Wandel. Berlin: edition sigma, S. 135-164.
  • Biermann, Ingrid/ Gather, Claudia (2014): Die Mutterschutzregelung in der EU-Richtlinie 2010, 41: Zur Problematik der Angleichung von sozialen Schutzrechten zwischen abhängiger und selbstständiger Erwerbsarbeit. In: Sozialer Fortschritt 63. Jg., Heft 7, S. 170-178.